Neben allen Freunden sind zum „Klassentreffen“ besonders diejenigen Freunde eingeladen, die in den letzten 40 Jahren einmal in der Wohngemeinschaft des Hamburger Zentrums gewohnt und das Zentrum ehrenamtlich betrieben haben. Und so kommen die Ehemaligen an diesem Wochenende aus aller Welt. Los geht es am Freitag Abend in der Meditationshalle mit einem Vierer-Reiselehrer-Panel zum Thema Lehrer-Schüler Verhältnis. Alle Vortragenden im Panel sind an diesem Abend Ex- oder aktuelle Hamburger und das reiche Programm mit vielen Anekdoten aus vier Jahrzehnten läuft bis Mitternacht. Anschließend gibt es im Café eine charmante Gesangs-Einlage und viel Freude über das Wiedersehen.
Nach einem ausgiebigem Frühstück ist der Samstagnachmittag einem Rückblick auf die wichtigsten Stationen des Zentrums gewidmet. Dazu versammeln sich ca. 250 Leute in der Meditationshalle.
Wer etwas spannendes zu erzählen hat, nutzt eines der vier umhergereichten Mikrofone. Freunde und Mitglieder, die seit den frühen 1970er Jahren dabei sind, erzählen von den ersten Begegnungen mit dem 16. Karmapa und Lama Ole Anfang der 1970er Jahre. Amüsante Geschichten aus den 1980ern, als das Zentrum u.a. in zwei riesigen Altbauwohnungen an der Verbindungsbahn neben der Uni untergebracht war, wechseln sich ab mit herausfordernden Themen aus der ersten Hälfte der 1990er, in dem sich die Karma Kagyü Linie an der Frage der Nachfolge ihres Oberhauptes spaltete. Die meisten erinnerten sich auch noch freudig an die — mit dem Kauf der Thadenstraße im Jahre 1997 beginnende — sieben Jahre dauernde Bauphase, die von sehr viel tatkräftiger Eigenleistung geprägt war.
Viele der alten Bilder rufen echte Highlights in den Erinnerungen wach, z.B. als das Oberhaupt der tibetischen Karma Kagyü Linie, der 17. Karmapa Thaye Dorje, der aus Bhutan stammende Meditationsmeister Lopön Tsechu Rinpoche und Hannah und Lama Ole Nydahl im Jahr 2000 die Meditationshalle des Zentrums einweihten. Zum Abschluss des Nachmittags gibt es ein XXL-Gruppenfoto vor der im Jahre 2014 eingeweihten Buddhastatue. Danach machen wir das, was Buddhisten im Diamantweg am liebsten tun: Wir meditieren gemeinsam.
Am Abend steigt dann das 40-Jahre-Sommerfest. Die Anzahl der Besucher verdoppelt sich nochmal und im vollen Innenhof werden Stimmung und fachmännisch zubereitetes Grillgut genossen. Das Revival der Kagyü-Hip-Hopper "Diamantschwein Jungs" mit ihrem One-Hit-Wonder "Heftige Reinigung" steigt auf die Bühne bevor "Quick and Dirty" die Pflastersteine des Hofes zum vibrieren bringen. Die DJs beenden Ihre Arbeit gegen ca. 6.00 Uhr im Cafe, wo das Küchenteam etwa zeitgleich mit den Vorbereitungen des Brunch beginnt.
Ab 11.00 Uhr geht’s dann Sonntagmorgen für alle mit einem großfamiliären Brunch weiter. Gegen 1.30 ertönt aus dem off der Ruf: „Käädeeeeee!!!“ Jäh wird die entspannte Stimmung unterbrochen. Bei mindestens 50% der Anwesenden schaltet sich sofort der Bauzeit-Autopilot ein. Wie ferngesteuert formt sich eine schlangenlinienförmige Menschenkette aus rund 200 Personen im Hof. Wie in den alten Bautagen werden so Baumaterialen über eine Menschenkette transportiert. Diesmal vom Hofeingang Zementmörtel und Wasser in kleinen Plastikbechern zum Podest vor dem Steinbuddha. Hier wird eine „40-Jahre-BZH Steinplatte“ gegossen, in der sich alle mit Ihrem Fingerabdruck verewigen, bevor es von den weit angereisten heißt: Tschüss, wir kommen bestimmt zu „50 Jahre Buddhistisches Zentrum Hamburg“.
Das Buddhistische Zentrum Hamburg ist eines der größten und mitgliederstärksten Buddhistischen Zentren Deutschland. Es wurde von Lama Ole Nydahl im Auftrag des 16. Karmapa gegründet. Nahezu alle großen Meister der Karma Kagyü Linie haben dieses Zentrum besucht und dort gelehrt. Es steht allen interessierten Menschen offen, die Buddhismus und Meditation im Diamantweg kennen lernen möchten.