Die Wiedersehensfreude war riesig und die Pause der letzten zwei Jahre war für viele bereits in den ersten Sekunden vergessen. Alles funktionierte wieder wie am Schnürchen: Hunderte freiwillige Helfer aus unseren eigenen Reihen haben wochenlang alles gegeben, um unser Europazentrum in ein riesiges buddhistisches Zeltcamp zu verwandeln.
Zu den zwei großen Festzelten, in denen wir uns zu Meditationssitzungen, Vortragsprogramm und gemeinsamen Essen trafen, gesellten sich hunderte bunte kleine Zelte aus aller Welt, in denen wir bei Wind und Wetter ganz nahe am Geschehen übernachtet haben.
Einige von uns verbrachten hier ihre ganzen Sommerferien und andere konnten nur an den Wochenenden dabei sein. Manche reisten unter schwierigen Bedingungen mehrere Tage an, während andere täglich pendeln konnten. Auch beim Alter war wieder alles dabei: vom frisch geborenen Kind bis hin zu Freunden, die schon bei den ersten Sommerkursen vor 40 Jahren mitgeholfen haben, war alles vertreten.
Für Kinder und Jugendliche gab es dieses Jahr wieder eine professionell organisierte Betreuung, damit Eltern ohne schlechtes Gewissen auch mal länger als 5 Minuten auf den Meditationskissen sitzen konnten.
Eröffnet wurde der Sommerkurs am 1. August von Lama Ole. Mehrere Tausend seiner Schüler haben sich für den Auftakt im großen Meditationszelt eingefunden und die Freude über das Wiedersehen und das Zusammensein war bei allen sehr groß.
Thaye Dorje, S.H. der 17. Gyalwa Karmapa, konnte dieses Jahr leider nicht persönlich zum Sommerkurs reisen. Das Oberhaupt der Karma Kagyü Linie lehrt regelmäßig im Europazentrum und war dieses Jahr mit einem aufgenommenen Beitrag dennoch sehr präsent für alle.
Karmapa blickte in seiner aufgezeichneten Ansprache auf die außergewöhnliche Lebensleistung von Lama Ole und seiner Frau Hannah zurück und machte mit persönlichen Erinnerungen deutlich, welche Wertschätzung er den beiden Wegbereitern des Buddhismus im Westen entgegen bringt.
Außerdem bat Karmapa seinen europäischen Repräsentanten, Lama Jigme Rinpoche, uns zu besuchen. Wir freuten uns sehr, dass wir Rinpoche im Vorfeld des Sommerkurses vom 10. bis 12. Juni begrüßen durften.
Wie auch in den vergangenen Jahren, wurde das umfangreiche Vortragsprogramm der zwei Kurswochen zu großen Teilen von unseren Reiselehrern aus aller Welt bereitgestellt. Sie leiteten auch die gemeinsamen Meditationen an und erklärten buddhistische Grundlagen. Besonders mehrere hundert neue Buddhisten, die im Rahmen des Sommerkurses Zuflucht bei Lama Ole, Nedo Rinpoche oder Lama Jigme Rinpoche genommen haben, konnten durch die täglichen Vorträge und Panels schnell ihr Wissen über die Meditationspraxis vertiefen und individuelle Fragen klären.
Zum “Bergfest” des Sommerkurses, am Wochenende des 6. und 7. August, erwartete uns ein weiterer besonderer Höhepunkt. Nedo Rinpoche war im Laufe der Woche angereist, um an diesen beiden Tagen zwei buddhistische Einweihungen aus der Übertragung der Karma Kagyü Linie zu geben.
Nedo Rinpoche genießt ein hohes Ansehen als Meditationsmeister der Karma Kagyü Linie. Er wurde vom Oberhaupt der Karma Kagyü Linie, dem 16. Gyalwa Karmapa, anerkannt und ausgebildet. Weitere bedeutende Lehrer von Nedo Rinpoche waren Dilgo Khyentse Rinpoche und Tulku Urgyen Rinpoche.
In diesem Jahr wurde außerdem erstmals eine besondere Ausstellung zugänglich gemacht. Unter dem Zeichen “50 Jahre Diamantweg-Buddhismus” konnten die Besucher des Sommerkurses selten gezeigte Fotos aus der bewegten Geschichte des Diamantwegs-Buddhismus der letzen fünf Jahrzehnte entdecken und die herausragende Aktivität von Lama Ole und seiner Frau Hannah im Rückblick nachvollziehen.
Ebenfalls sehr gefreut haben wir uns über die Vorträge von Tony Karam von Casa Tibet aus Mexiko und Maggy Lehnert aus Spanien. Beide verbindet eine langjährige Freundschaft mit Lama Ole und seiner Frau Hannah und sie sind beide regelmäßig zu Gast im Europazentrum.
Nach zwei Wochen versammelte man sich dann letztmals für dieses Jahr am 14. August im großen Festzelt für eine Session mit Lama Ole. Dort begegneten ihm Tausende Herzen voll Dankbarkeit für alles, was er gemeinsam mit seiner Frau Hannah für uns möglich gemacht hat.
Mit bewegenden Worten des Dankes beendeten wir gemeinsam diesen wunderbaren Kurs und freuen uns auf das nächste Jahr.